Schenkung fürs Archiv

„Saßnitz, den 2. Ostertag 1875
Lieber Robert, Mit großer Sehnsucht haben wir deinen ersten lieben Brief aus weiter ferne richtig erhalten…“
Als kleines Kommunalarchiv verschreiben wir uns neben der Archivierung von Verwaltungsakten auch der Verwahrung stadtgeschichtlich relevanter Dokumente, Alltagsgegenstände, mitunter auch persönlicher Überlieferungen, die wir durch Schenkungen erhalten. 
Dieser Brief, der jüngst Zugang in unser Archiv gefunden hat, gibt ein gutes Beispiel über den Alltag in Fischer- und Seefahrergemeinden. 
Der genannte Sassnitzer Robert Kruse diente als 17-jähriger auf der Bark „Commissionsrath Dienstbach“ und erhielt den Brief seines Vaters während seiner Reise über die Weltmeere. Der Briefkontakt war die einzige Möglichkeit des Kontaktes – man wusste nie, ob die Briefe den Adressaten noch bei guter Gesundheit erreichten; wann man sich wiedersah, war oftmals eine Frage von Jahren.
Besonders rührend in diesem Beispiel: Als Andenken wurde ihm eine Haarlocke seiner Mutter als Andenken mitübersandt.
Für uns ein wertvoller Zugang aus dem Alltagsleben einer Sassnitzer Familie.

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Veröffentlichung

Do, 20. Juni 2024

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